Letztes Jahr war ich als Teilnehmerin auf der Expolingua, einer Messe rund um das Thema Sprachen und Sprachenlernen. Für dieses Jahr stand ein größeres Projekt an: Das Institut für Slawistik & Hungarologie der Humboldt-Universität war als Aussteller mit dabei, mit mir als Organisatorin.
Das Wichtigste vorab: Ich habe den organisatorischen Aufwand völlig unterschätzt, aber es hat sich gelohnt! Die zahlreichen E-Mails, der Kostenantrag, die Kostenbewilligung und die Überzeugungsarbeit, die im Vorfeld geleistet wurde, musste ich neben dem Studium und der Arbeit irgendwie unterbringen. Und je näher die Messe rückte, desto mehr Energie steckte ich in die Materialbeschaffung und die Organisation der Standteams.
Die Expolingua vereint mehrere Bereiche und spricht ganz unterschiedliche Zielgruppen an. Für uns als Institut für Slawistik & Hungarologie waren besonders Studien- und Sprachinteressierte als Zielgruppe relevant. Mein Ziel war es die Sichtbarkeit der Sprachen Mittel- und Osteuropas sichtbar zu machen, denn sie kommen auf solchen Messen oft zu kurz.
Die Messe findet immer freitags und samstags statt. Das bedeutet, dass beide Tage sehr unterschiedliche Leute auf der Messe sind, freitags viele Schulklassen und samstags eher Einzelpersonen. Dementsprechend haben wir uns vorbereitet. Wir haben Material über das Studium bei uns, verschiedene Sprachen und einige Give-aways eingepackt, dazu noch Plakate zur besseren Wiedererkennung des Standes.
Freitag früh musste das Material rechtzeitig auf der Messe sein. Wir haben den Stand zusammenaufgebaut und kurz vor zehn strömten die ersten Schulklassen über die Messe. Die ersten zwei Stunden kamen wir kaum zu Atem, weil die Menge der Besucher riesig war. Am Nachmittag hielt unser Professor Roland Meyer einen Vortrag zum Thema ‚Interkomprehension- Eine slawische Sprache sprechen, alle verstehen‘, der sehr gut angenommen wurde.
Der Samstag startete ruhiger, die meisten Leute kamen erst gegen 11.30 Uhr, schlenderten ganz gemütlich und blieben hier und da stehen. Viele ließen sich gerne von uns über das Studium und unsere Sprachenvielfalt informieren, einige Ehemalige kamen sogar vorbei und erzählen von alten Zeiten am Institut.
Als Austeller hat man weniger Zeit sich andere Stände anzuschauen, aber eine kleine Runde und ein Plausch hier und da mussten sein. Wir konnten uns am Stand immer abwechseln, so dass jeder sich umschauen oder sich einen der vielen Vorträge anhören konnte.
Meine persönlichen Highlights waren die Gespräche am Stand der Stiftung des sorbischen Volkes und der Vortrag von Maksimilian Hasacki vom Projekt ‚Zorja‘. Das Projekt beschäftigt sich mit der Revitalisierung des Niedersorbischen und ist ein absolutes Novum in Deutschland.
Eine Messe ist auch immer Networking, so ich konnte viele Leute endlich persönlich kennenlernen, die ich nur digital kennen. Für die nächsten Monate stehen also schon ein paar spannende Projekte und Zusammenarbeiten an! Aber mehr wird noch nicht verraten …