Erzgebirgskreis

Der Erzgebirgskreis in Sachsen mit dem Verwaltungssitz Annaberg-Buchholz blickt auf eine lange Geschichte zurück, auch wenn die heutigen Grenzen des Kreises erst seit 2008 festgelegt sind. Die beiden größten Städte sind Aue-Bad Schlema und Annaberg-Buchholz.

Die Region umfasst große Teile des Erzgebirges mit zahlreichen Flüssen wie der Zschopau und dem Schwarzwasser. Im Süden grenzt Tschechien mit dem südlichen Erzgebirgeteil (Krušné hory) an den Kreis. Die Region wurde im Juli 2019 zum UNESCO-Welterbe ernannt.

Die erste Besiedlung der Region lässt sich nicht genau datieren, doch deuten Funde auf eine Zeit weit vor Christi Geburt. Schon damals nutzten die Menschen die Erzvorkommen, wenn auch in wesentlich kleinerem Ausmaß. Besonders das Klima eignete sich nur bedingt für eine Besiedlung und den Ackerbau. Nur in den tiefer gelegenen Gegenden ist eine dauerhafte Landwirtschaft möglich.

Seit dem Mittelalter baut der Mensch in Erzgebirge Bodenschätze ab. Die heutige Kulturlandschaft ist das Ergebnis dieses Abbaus. Zu Beginn des 12. Jahrhundert machten die Entdeckung der Silbervorkommen die Region interessant und die Bevölkerungszahlen stiegen. Neben Silber wurden auch Vorkommen von Blei-, Kupfer- und Zinnerz entdeckt.

Die Besiedlung rund um die Städte Annaberg-Buchholz und Aue-Bad Schlema nahm mit dem Bergbau stetig zu. Siedler aus anderen Regionen strömten hierher, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Sie erhielten von den Landesherren oft Steuererleichterungen und Land. Mit der wachsenden Bevölkerung entwickelte sich auch die Infrastruktur, es wurden Spitäler, Kirchen, Gießereien usw. errichtet. Neben dem Bergbau entwickelte sich auch das Textil- und Töpferhandwerk zu florierenden Handwerkszweigen.

Die Kriege und Seuchen des späten Mittelalters verwüsteten die Region stark, zerstörten ganze Siedlungen und dezimierten die Einwohnerzahl. Doch die Wichtigkeit der Region zeigt sich im Wiederaufbau nach solchen Katastrophen.

Im 19. Jahrhundert ermöglichte die Industrialisierung und der Bau von Bahnstrecken der weiteren wirtschaftlichen Aufschwung und den Ausbau der Handelsbeziehungen über die Grenzen Sachsens hinaus. Besonders die Produktion von Posamenten wie Bänder, Spitze, Kordeln etc., die in den europäischen Großstädten stark nachgefragt waren, ebenso wie die Papierindustrie.

Auch heute ist die Region stark ins das Wirtschafts- und Industrienetz Deutschlands eingebunden, besonders in den Bereichen Maschinen- und Werkzeugbau. Auch das Handwerk und der Tourismus sichern die Existenz vieler Einwohner. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte muss sich die Region aber auch andere Wirtschaftszeige erschließen, da die Industrie abnimmt. Der Tourismus und das Gesundheitswesen sind da auf dem Vormarsch.

Der historische Reichtum der Region spiegelt sich heute in imposanten Burgen, Schlössern und Kirchen wider, auch über die deutsch-tschechische Grenze hinweg. Außerdem befinden sich 32 Naturschutzgebiete im Erzgebirgskreis, darunter auch Moorlandschaften wie Mothäuser Heide.

Das Wappen wurde 2008 entworfen und zeigt einen schwarzen Löwen in Gold über einem grünen Berg mit schräggekreuzten silbernem Schlägel und silbernem Eisen.

Quellen

Schattkowsky, Martina (Hrsg.). Erzgebirge. Edition Leipzig, Leipzig 2010

Unger, Helmut & Reinhart. Annaberger Chronik. Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz. Leipzig 1994

https://www.erzgebirgskreis.de

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